Fähre

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Genderkinger Heimatbuch

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Die Fähre

Als Ergänzung zur Marxheimer Brücke führte bis zum Dreißigjährigen Krieg eine Holzbrücke beim Bayertoni (Wörthen 3) über die Donau.

Nach ihrer Zerstörung wurde die Brücke nicht wieder aufgebaut, sondern an ihrer Stelle eine Donauüberfuhr eingerichtet. Auch beim „Stoffljackl" (Lehner-Anwesen, Am Mühlbach 17) lag in alten Zeiten eine Fährgerechtigkeit sowie beim Urfahrhof.

Im Jahre 1926 nahm Josef Wagner, Bayertoni, die Donauüberfuhr wieder auf, nachdem sie der Vorbesitzer Josef Förg aus Altisheim abgebrochen hatte. Die Neueröffnung fand mit einer großen Feier statt. Personen wurden mit der Zille befördert, Fuhrwerke mit dem „Farm" (einer Art Floß). Benutzer mußten an einer Glocke läuten. Der Preis lag pro Person bei 20 Pf. pro Fahrt (später 30 Pf.).

So mancher Spitzbub jedoch „lieh" sich den Kahn bei Nacht, wenn er zum „Kammerfensterln" ans andere Ufer wollte, ohne zu bezahlen. Nicht ungefährlich war der Fährbetrieb im Winter bei Treibeis oder Hochwasser. Bei den Fuhrwerken richtete sich der Preis für die Überfahrt nach dem Gewicht und betrug zwischen 1,— RM und 2,— RM (später DM) hin und zurück. Bis zu drei unbeladene Gespanne konnten mit dem Farm auf einmal transportiert werden.

In Stoßzeiten, wie z. B. bei der Holzversteigerung (Brenn- und Bauholz aus der „Pfalz", das im Winter von der Staatlichen Forstverwaltung Kaisheim versteigert wurde), setzte die Fähre oft 30-40 mal am Tag über. Zudem wurden täglich die Milchfuhrwerke von Altisheim, Graisbach und Leitheim befördert. Der Fährbetrieb wurde 1956 endgültig eingestellt.