Armenstiftung

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Genderkinger Heimatbuch

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Im 19. Jahrhundert (teils bis ins 20. Jh.) gab es für bedürftige Pfarreimitglieder in Genderkingen drei Unterstützungsgremien.

Zunächst die von Gazaische Stiftung, dann die Lokalarmenkasse (die Versorgung der Armen oblag der Pflicht der Gemeinde), die 1828 eingesetzt wurde, und schließlich den St. Johannis-Zweigverein


Die von Gazaische Wohltätigkeitsstiftung

Im Jahre 1824 stiftete Franz Ludwig von Gaza, der ehemals als kaisheimischer Reichsstiftpfleger im Genderkinger Schlößle waltete, 2000 Gulden mit der Bestimmung, dass davon Gemeindeangehörigen von Genderkingen in Notfällen Hilfe geleistet werde. Außerdem sollte damit „der lernbegierigen Jugend Unterstützung zur Erlernung eines Handwerks" verschafft werden. Die Verwaltung oblag dem Armenpflegschaftsrat. Diese Wohltätigkeitsstiftung hatte circa 100 Jahre lang Bestand.


Der St.Johannis-Zweigverein

Dieser Verein wurde am 28. März 1854 von Pfarrer Ignaz Scheitle gegründet. Quelle

Der Zweck war die Anlegung eines Getreidemagazins, um vor allem jene Genderkinger Grundbesitzer mit Saatgetreide zu unterstützen, „ welche ohne Verschulden in Noth gerathen und herabzukommen drohen und dadurch leicht die Beute von Juden und Wechslern werden". Auch die unentgeltliche Abgabe von Brot und Mehl an die Ortsarmen stand in den Satzungen des Vereins, dessen Mitglieder einen jährlichen Beitrag an einer bestimmten Menge Gerste und Hafer zu leisten hatten.

Um den Vorrat zu vergrößern, versäumte es Pfarrer Scheitle nicht, bei sämtlichen Grundbesitzern eine Getreidesammlung abzuhalten. Der St. Johannis-Zweigverein wurde als „Aushilfskasse zur momentanen Unterstützung in Notfällen" von den folgenden Pfarrern mindestens bis 1910 weitergeführt.

Vorsitzender 1863: Pfarrer Josef Lutzenberger, 46 Mitglieder Quelle