Flachs
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Flachsernte
Raufen
Bei der Ernte riß man die Flachsstengel mit den Händen samt Wurzel aus dem Boden.
Trocknen
Die Flachsbündel stellte man in sog. „Kapellen" auf dem Feld zum Trocknen auf.
Riffeln
Um die Samenkapseln vom Stengel zu trennen, zog man den Flachs bündelweise durch eiserne Riffelkämme.
Rösten
Mit Hilfe eines durch Wässern erreichten Fäulnisprozesses zerstörte man den Pflanzenleim der Stengel zur Freilegung der Flachsfaser. Man unterscheidet die Wasserrüste (direktes Einlegen des Flachses in Wasser) und die Taurüste (der Witterung Aussetzen des Flachses auf feuchten Wiesen).
Dörren
Das künstliche Trocknen des Flachses, das die Stengel endgültig mürbe machte, erfolgte im sog. Brechofen. Oft diente auch der nach dem Backen noch warme Backofen als Flachsdörre.
Brechen
Mit der Flachsbreche wurden nun die mürben Stengelteile von der geschmeidigen Faser gebrochen.
Schwingen
Zur Entfernung der letzten Holzteilchen wurde der Flachs bündelweise über die Holzkante des Schwingstockes gelegt und der Faser entlang mit hölzernen Schwingmessern bearbeitet. Den Abfall nannte man , Werg".
Hecheln
Zur besseren Spinnfähigkeit zog man den Flachs durch kreisförmig angeordnete, hochstehende Eisenstifte. Dabei worden zusammenhängende Fasern getrennt und in eine einheitliche Richtung gebracht.