Genderkinger Faschingsfreunde vor 1990

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Genderkinger Heimatbuch

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Die Anfänge

Die GFF war ein spontan aus der Taufe gehobener Verein Gleichgesinnter, der sich zunächst ohne Statuten, Vorstandschaft und Beiträge das Ziel setzte, in humorvoller Art und Weise die Bevölkerung auf öffentliche, politische und private Ärgernisse und Machenschaften aufmerksam zu machen. Auslösendes Thema war im Jahre 1973 im Zuge der Erstellung des Wasserwerks Genderkingen die Wasserschutzverordnung mit neuen Auflagen für den Gemeindebereich. Sechs Männer (Otto Knorr, Andreas Liedl, Xaver Meyer, Hans Mittel, Karl Wiest und Anton Winkler) nahmen dies zum Anlaß und bauten einen Faschingswagen, der eine weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt gewordene Melkkuh mit einem überdimensionalen Euter und einer vielschläuchigen Melkanlage darstellte. Die Resonanz war überwältigend und führte beim Abtrunk nach dem Umzug zur Gründung des Zusammenschlusses und zur Namensgebung. Xaver Meyer wurde zum ersten Präsident bestimmt. Durch den großen Erfolg fühlten sich in den weiteren Jahren viele Mitbürger und Vereine zum Mitmachen angeregt, so daß sich die Genderkinger bei Faschingsumzügen im Umkreis zu einer dominanten Gruppe entwickelten. 10 bis 20 Gaudiwägen, verbunden mit einem nicht sparsamen Bonbonregen, regten die Stimmung der Zuschauer an. Mit vielen witzigen und phantasievollen Ideen wurden aktuelle Ereignisse treffsicher und leicht verständlich „auf den Arm" genommen. Ein Tiefschlag war dabei sicher der im ganzen Bundesgebiet bekannt gewordene „Hitlerwagen" zum Thema Arbeitslosigkeit, der von einer Gruppe Jugendlicher ohne rechtsradikale Hintergedanken erbaut wurde und aufgrund einzelner Entrüstungen in ein gerichtliches Nachspiel mündete.

Der Erfolg bei der Mitwirkung an den „Gaudiwürmern" spornte die Genderkinger Faschingsfreunde an, einen richtigen Faschingsverein mit Garde und Prinzenpaar aufzustellen. Mit Anton Aufheimer und Albert Wagner gewann man zwei weitere Komiteemitglieder und konnte somit den anfänglichen „Sechserrat" auf Acht erweitern. Man legte Vereinsfarben (blau-rot-gelb) und Schlachtruf („Genderkinger Gaudi”) fest, fertigte Orden und konnte schließlich am 14.1.1978 im Gasthaus „Zum Zoll" zu einem Büttenabend einladen, der zu einem beispiellosen Triumph werden sollte. Nach guter Vorbereitung, insbesondere durch Karl Wiest, präsentierten sich Prinz Siggi I. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Bärbel I. (Ehepaar Schadl) zusammen mit 8 reizenden Gardedamen und weiteren Mitwirkenden aus der Gemeinde dem Publikum in einem bis auf den letzten Platz besetzten Saal. Tosender Applaus mündete in das Zeitungszitat: „Die GFF boten ein Programm mit Witz und Humor, das jeder größeren Stadt Ehre machen würde". 1979 wurde neben weiteren Veranstaltungen und Auftritten der Erfolg wiederholt, nunmehr mit Prinz Lorenz I. und Ihrer Lieblichkeit Marianna 1. (Ehepaar Leinfelder).

Danach fiel der Fasching von Genderkingen wieder in einen Dornröschenschlaf. In den darauf folgenden Jahren wurden auf dem Sportlerball immer wieder verschiedene Einlagen zur Erheiterung des Publikums angeboten. Legendär war 1981 die Hitparade. Verschiedene Versuche von Thomas Florian und Kurt Klebl, den Fasching als Sparte im Sportverein mit einzugliedern scheiterten.

1995 endet der Eintrag im Heimatbuch: „Genderkingen, wie es singt und lacht" könnte es auch heute noch in unserem Dorf heißen. Der enorme Zeitaufwand veranlaßte jedoch die damaligen Aktiven zu einem Rückzug; sämtliche aus eigenen Mitteln und Spenden finanzierten und selbst geschaffenen Utensilien liegen aber noch wohlverwahrt im Gemeindehaus und warten im Sinne ihrer Urheber auf ein Wiedererwachen der Genderkinger Faschings-Freunde.

Und ab 1998 ging es dann tatsächlich weiter mit den Genderkinger Faschingsfreunden