HN 3 in Wörthen

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Allgemeine Hinweise

Das Wort „Hausnummer" erscheint im Text abgekürzt mit „HN". Ein angegebenes Datum bezieht sich jeweils auf die notarielle Verbriefung, nicht auf den Grundbucheintrag und nicht auf kirchliche Daten. Große Preisdifferenzen beim Ankauf und Verkauf eines Anwesens deuten oft auf den Ausbruch von Grundstücken aus dem Gesamtbesitz hin. Die Markwährung wurde 1876 eingeführt, wobei einem Florentiner Gulden (stets abgekürzt mit „fl.") circa 1,76 Mark entsprach, abgekürzt „M", „GM" („Goldmark") oder „RM" („Reichsmark"). Was die Schreibweise der Namen betrifft, so findet sich vor 1880 kaum eine einheitliche Rechtschreibung. Es gilt: „F" wie „V" (z.B. Foag/Voag), „ei" wie „ai", „m" wie „mm", „ö" wie „ä" oder „e" (z.B. Böck/Bäck/Beck), „ü" wie „i" (z.B. Müller/Miller), „s" wie „ß", „-l" wie „-el", „-r" wie „-er",und ähnliches.

HN 3 in Wörthen: „Bayertoni"

Bei dieser Schwaige könnte es sich um das ab 1530 genannte „Große Lehen" des Klosters Niederschönenfeld handeln. 1760 sitzt Antoni Bayr auf diesem Anwesen, woher sich der noch heute gebräuchliche Hofname ableitet. Vielleicht lebte die Familie Bayr aber schon wesentlich länger auf diesem Hof, finden wir doch 1664 einen Eintrag in den Mirakelbüchern des Klosters Niederschönenfeld, wo „Maria Bayerin in der Wörden" ihre Tochter der Hl. Jungfrau Maria verlobt, „welche in einen tiefen Keller gefallen" war. Grundherr war bis 1803 das Kloster Niederschönenfeld. Pfarrlich gehörte der Hof bis 1810 zu Altisheim. Im Jahre 1789 erklärt der Wörther Baiertoni Andreas Wagner: „Dieses Anwesen habe ich von meinem Vater Anton Wagner am 26. Januar übernommen um 3246 fl.". 1811 übergibt „Andrä Wagner, Wirth zu Wörthen" an seinen Schwiegersohn Sebastian Hurler, der 1825 den 27,59 Tagwerk haltenden Hof um 4000 fl. an Heinrich Hurler verkauft. Sebastian Hurler erwirbt dagegen für 725 fl. die Zollwirtschaft. 1835 kauft Joh. Georg Kapfer den Bayertonihof um 812 fl. Wiederum 10 Jahre später wird Johann Riegel Eigentümer durch Heirat der Kapferischen Tochter Maria Anna. 1888 übernimmt der Sohn Mathias Riegel mit Ehefrau Katharina den Besitz im Wert zu 19642 M 86 Pf Immobilien und 1714 M 26 Pf Mobiliar. 1895 wird der Hof versteigert, den Zuschlag erhält Josef Wagner (I.) von HN 7 in Wörthen. Dessen Witwe Antonia Wagner, geb. Schwab, übergibt 1911 an den Sohn Josef (II.) und Ehefrau Franziska, geb. Müller, zusammen mit dem Besitz HN 7 in Wörthen. Im Jahre 1952 übernimmt wiederum der Sohn Josef Wagner (III.) mit Ehefrau Katharina, geb. Stafflinger. Seit 1980 ist der Sohn Josef Wagner (IV.), verheiratet mit Theresia Kratzer, Besitzer des Anwesens. Zum Bayertonihof gehörte neben der Gastwirtschafts-Gerechtigkeit (siehe Gaststätten) auch eine Donauüberfuhr, die bis 1956/58 betrieben wurde (siehe Fähre). Zur Schafhaltung siehe Bäuerliches Leben