HN 44

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Genderkinger Heimatbuch

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Allgemeine Hinweise

Das Wort „Hausnummer" erscheint im Text abgekürzt mit „HN". Ein angegebenes Datum bezieht sich jeweils auf die notarielle Verbriefung, nicht auf den Grundbucheintrag und nicht auf kirchliche Daten. Große Preisdifferenzen beim Ankauf und Verkauf eines Anwesens deuten oft auf den Ausbruch von Grundstücken aus dem Gesamtbesitz hin. Die Markwährung wurde 1876 eingeführt, wobei einem Florentiner Gulden (stets abgekürzt mit „fl.") circa 1,76 Mark entsprach, abgekürzt „M", „GM" („Goldmark") oder „RM" („Reichsmark"). Was die Schreibweise der Namen betrifft, so findet sich vor 1880 kaum eine einheitliche Rechtschreibung. Es gilt: „F" wie „V" (z.B. Foag/Voag), „ei" wie „ai", „m" wie „mm", „ö" wie „ä" oder „e" (z.B. Böck/Bäck/Beck), „ü" wie „i" (z.B. Müller/Miller), „s" wie „ß", „-l" wie „-el", „-r" wie „-er",und ähnliches.

HN 44 (Kirchenwinkel 44 / Kirchplatz 11 / Kirchplatz 12): „Schmidle" / „Josl"

Das Wohnhaus wurde 1936 erbaut. Rechts die Fahrradhandlung

Anno 1694 ist auf dieser Sölde Ulrich Furtmayer als Inhaber eingetragen, danach als dessen Nachfolger Johann und Maria Furtmeier. Aus dem Jahr 1757 berichtet ein Vertrag, daß „Maria, Hannsen Furtmeiers seel. hinterlassene Wittib, ihrem Tochtermann Joseph Böckh per 875 fl." das Anwesen übergibt. Die Austräglerin bedingt sich darin „lebenslängliche Hörberg und vollkommene Verpflegung sowohl in Speiß alß Tranckh" aus, bzw. „1 Schaf Roggen, 112 Schaf Korn, 6 Pfundt Schmalz, 10 Pfundt schweinernes Fleisch, wann ein Schwein gestochen würdt, 50 Ayer, 1 Maaß Milch die Wochen und 7 Gulden Haußzünß allOhrlich". 1779 geht das Anwesen von Joseph Böck auf Joseph Mayr über, der 1813 an seine Tochter Barbara Mayr und deren Bräutigam Ignatz Foag von Zirgesheim im Wertanschlag zu 2000 fl. übergibt. 1848 übernimmt deren Sohn Johann Foag. 1861 kauft den Besitz um 8800 fl. Leonhard Wanner, am 29.10.1862 Xaver Schregle um 9300 fl. und am 27.12.1862 Ignatz Strobl zum selben Preis. Letzterer tauscht das Anwesen 1875 gegen HN 51 von Josef Anton Furtmaier, der den Hofnamen „Josl" mitbringt. Die Witwe Josefa Furtmeier übergibt 1904 an ihren Sohn Michael, verheiratet mit Gertraud Roßkopf von Lechsend. 1921 wird ein neuer Stadel gebaut. 1937 übernehmen der Sohn Anton Furtmeier und dessen Frau Veronika, die zusammen eine Handlung für Fahrräder, Nähmaschinen, u.ä. errichten. Nach dem Tod des Anton Furtmeier verkauft die Witwe später (1988) das Anwesen an die Nachbarn Josef und Sofie Seeler.