HN 5 in Wörthen

Aus Genderkinger Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
< Haus- und Hofgeschichte < HN 5 in Wörthen
Genderkinger Heimatbuch

Dieser Text basiert im Ursprung auf dem Genderkinger Heimatbuch. Die Genehmigung zur freien Verwendung der Texte dieses Buches wurde, sofern der Persönlichkeitschutz beachtet wird, von den Autoren pauschal für dieses Wiki erteilt. Bei einer weiteren Verwendung außerhalb dieses Wikis ist ggf. die Genehmigung der Autoren einzuholen.

HN 4 in Wörthen◄◄ HN 5 in Wörthen ►► HN 6 in Wörthen

Allgemeine Hinweise

Das Wort „Hausnummer" erscheint im Text abgekürzt mit „HN". Ein angegebenes Datum bezieht sich jeweils auf die notarielle Verbriefung, nicht auf den Grundbucheintrag und nicht auf kirchliche Daten. Große Preisdifferenzen beim Ankauf und Verkauf eines Anwesens deuten oft auf den Ausbruch von Grundstücken aus dem Gesamtbesitz hin. Die Markwährung wurde 1876 eingeführt, wobei einem Florentiner Gulden (stets abgekürzt mit „fl.") circa 1,76 Mark entsprach, abgekürzt „M", „GM" („Goldmark") oder „RM" („Reichsmark"). Was die Schreibweise der Namen betrifft, so findet sich vor 1880 kaum eine einheitliche Rechtschreibung. Es gilt: „F" wie „V" (z.B. Foag/Voag), „ei" wie „ai", „m" wie „mm", „ö" wie „ä" oder „e" (z.B. Böck/Bäck/Beck), „ü" wie „i" (z.B. Müller/Miller), „s" wie „ß", „-l" wie „-el", „-r" wie „-er",und ähnliches.

HN 5 in Wörthen: „Krazerischer Hof" / „Kratzer"

Der Kratzerhof um 1935. Links das Austragshaus

Dieser Hof ist um 1530 aus der Vereinigung eines Widemguts mit „des Krausen guett" entstanden und gehörte zu diesem Zeitpunkt schon dem Kloster Niederschönenfeld. 1637 wird zum ersten Mal der „Krazerische hoff" erwähnt, nachdem um 1620 ein Georg Kratzer hier gesessen war. Bis zum Jahre 1810 gehörte der Hof pfarrlich zu Altisheim.

Im Protokoll vom 24. Sept. 1801 erfahren wir, daß Paulus Strobl das 63,77 Tagwerk haltende Kratzer-Anwesen um 6000 fl. von Niklas Sturm erkauft hat. Im Jahre 1837 übergibt die Witwe Maria Anna Strobl das Gesamtbesitztum an ihren Sohn Johann Paul. 1861 erwirbt Johann Schiele von Daiting das Anwesen und verkauft es zwei Jahre später an Ernst Graf von Fugger-Glött auf Oberndorf um 23000 fl., dem zu dieser Zeit auch der Schönenfelder Hof gehört. 1866 fällt im Debitwesen des Grafen Fugger-Glött der Hof an Raphael Bauer von Buttenwiesen, der ihn noch im selben Jahr an Josef Anton Hurler (Breitwanger) verkauft. 1869 übernimmt der Sohn Leonhard Hurler, 1904 wiederum der Sohn Xaver Hurler, der Theodosia Zech heiratet. Im Oktober 1913 bricht ein Brand aus, dem das alte Wohnhaus zum Opfer fällt. 1937 wird an den Sohn Albert Hurler übergeben. Seit 1978 ist der Sohn Albert Hurler jun. mit Ehefrau Gudrun, geb. Gentele, Besitzer des Anwesens.