HN 71

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Genderkinger Heimatbuch

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Allgemeine Hinweise

Das Wort „Hausnummer" erscheint im Text abgekürzt mit „HN". Ein angegebenes Datum bezieht sich jeweils auf die notarielle Verbriefung, nicht auf den Grundbucheintrag und nicht auf kirchliche Daten. Große Preisdifferenzen beim Ankauf und Verkauf eines Anwesens deuten oft auf den Ausbruch von Grundstücken aus dem Gesamtbesitz hin. Die Markwährung wurde 1876 eingeführt, wobei einem Florentiner Gulden (stets abgekürzt mit „fl.") circa 1,76 Mark entsprach, abgekürzt „M", „GM" („Goldmark") oder „RM" („Reichsmark"). Was die Schreibweise der Namen betrifft, so findet sich vor 1880 kaum eine einheitliche Rechtschreibung. Es gilt: „F" wie „V" (z.B. Foag/Voag), „ei" wie „ai", „m" wie „mm", „ö" wie „ä" oder „e" (z.B. Böck/Bäck/Beck), „ü" wie „i" (z.B. Müller/Miller), „s" wie „ß", „-l" wie „-el", „-r" wie „-er",und ähnliches.

HN 71 (Hauptstr. 71 / Hauptstr. 20 / Hauptstr. 19): „Veitl"

Wahrscheinlich leitet sich der Hofname „Veitl" von einem einstigen Besitzer dieses Halbhofes, nämlich von „Veit Lindemayr" ab, der vor Mathias Aufheimer den Hof innehatte. Anno 1782 heiratet die Aufheimersche Tochter Maria Anton Muff. 1819 erwirbt Michael Ruf von Schäfstall den Hof „durch Ehelichung der Theresia Muff (einzige Tochter des Anton Muff), welche dieses Anwesen um 1800 fl. von ihrem Vater übernommen hat". 1852 übernimmt deren Tochter Walburga Ruef im Anschlag zu 3700 fl. und heiratet Mathias Heinrich von Schäfstall. 1879 erhält den Hof in einer Zwangsversteigerung Salomon Einstein um das Meistgebot von 9000 M. In den folgenden 16 Jahren wechselt zehnmal der Besitzer: 1880 Ignatz Deininger von Kühlenthal (eingetauscht), 1885 Salomon Ullmann (erkauft), 1885 Jakob und Theres Schiffelholz von Mertingen (eingetauscht), 1888 Ludwig Mahler von Pfaffenhofen (erkauft um 6000 M), 1889 Bartholomä und Maria Frischmann von Ippertshausen (eingetauscht), 1890 Ludwig Mahler (ersteigert), 1891 Mathias und Anna Maria Späth von Inchenhofen (eingetauscht), 1893 Josef Weis und Elisabeth Lenk (erkauft), 1895 Xaver Rößner von Rain (eingetauscht). Am 27.3.1895 schließlich erwerben Sophie und Peter Graßer den nunmehr auf 8200 M gewerteten Hof, indem sie ihr mit 11200 M veranschlagtes Anwesen HN 17 in Marxheim eintauschen. Im Jahre 1912 bauen sie einen Schweinestall an. 1928 übergibt die Witwe Sophie Graßer an ihren Sohn Leonhard und dessen Frau Therese, geb. Meyer. 1962 übernimmt deren Sohn Franz mit Ehefrau Rosa, geb. Stuhlmiller.

Beim „Veitl" im Jahre 1924.
Vor dem Haus: Veronika und Johann Graßer und ein Nachbarskind, das dem Fotografen zusieht