HN 76

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Genderkinger Heimatbuch

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Allgemeine Hinweise

Das Wort „Hausnummer" erscheint im Text abgekürzt mit „HN". Ein angegebenes Datum bezieht sich jeweils auf die notarielle Verbriefung, nicht auf den Grundbucheintrag und nicht auf kirchliche Daten. Große Preisdifferenzen beim Ankauf und Verkauf eines Anwesens deuten oft auf den Ausbruch von Grundstücken aus dem Gesamtbesitz hin. Die Markwährung wurde 1876 eingeführt, wobei einem Florentiner Gulden (stets abgekürzt mit „fl.") circa 1,76 Mark entsprach, abgekürzt „M", „GM" („Goldmark") oder „RM" („Reichsmark"). Was die Schreibweise der Namen betrifft, so findet sich vor 1880 kaum eine einheitliche Rechtschreibung. Es gilt: „F" wie „V" (z.B. Foag/Voag), „ei" wie „ai", „m" wie „mm", „ö" wie „ä" oder „e" (z.B. Böck/Bäck/Beck), „ü" wie „i" (z.B. Müller/Miller), „s" wie „ß", „-l" wie „-el", „-r" wie „-er",und ähnliches.

HN 76 (Schwaygen 76 / Schwaighöfe 5 / Heicheltoni 1): „Feldbachsöldner" / „Heicheltoni"

Die „Feldbacher oder Veldbacher Sölde" am Weg Genderkingen - Eichmühle gelegen, ist nachweisbar ab dem Jahre 1506, jedoch vorübergehend ohne Ansitz. Ursprünglich führte hier der Feldbach vorbei, der im 19. Jahrhundert in gerader Richtung durchgestochen wurde und heute als Mühlbach bekannt ist. Lange Zeit existierte der Feldbach weiter als Graben, der erst vor einigen Jahrzehnten verfüllt wurde. Im 17. Jahrhundert finden wir als Besitzer des Feldbachanwesens Martin Kneißl, später ist Georg Rott eingetragen. Letzterer ist 1694 „Söldner am Feldbach" mit „1/2 Tagwerk Garten, 3 Jauchert Äcker, 4 Tgw. Bruckmand und 12 Tgw. Veldbacher Lehen". Wahrscheinlich handelt es sich bei diesem Georg Rott auch um den damaligen Inhaber der Eichmühle.

Anno 1781 sind auf dieser Hausnummer der Zimmermann Joseph Rettinger und seine Frau Barbara ansässig, die das Anwesen von Josef Meitinger um 360 fl. erkauft hatten. Am 17.8.1833 übergibt die Witwe Barbara Rettinger an ihre ledige Base Walburga Böck von Tierhaupten, die Johann Michael Heckei von Daiting ehelicht. 1843 kauft Anton Deininger, verheiratet mit der Sattlerstochter Karolina Ernst von HN 36, den Hof zum Preis von 1361 fl. und bringt den Hofnamen „Heigl" (siehe HN 68) mit. Der Hofname „Heicheltoni" ist bis heute üblich. 1871 geht der Besitz an den Sohn Mathias Deininger über, der vier Jahre später die verwitwete Lehenbäuerin (HN 78) ehelicht und dorthin zieht. Seine Schwester Anna und deren Mann Anton Schweier (HN 12, gebürtig in Oberndorf) kaufen ihm das Anwesen um 2700 fl. ab. 1882 wird der Stall durch Anbau vergrößert. 1914 erbt der Sohn Josef Schweier mit Ehefrau Sofie den Besitz. Sie übergeben 1953 an den Sohn Peter Schweier, der Walburga Rößner heiratet.

„Beim Heicheltoni" um 1960